An einer vom Gesundheitsförderungsfonds für ein gesundes Österreich organisierten Konferenz referierten Experten kürzlich über Ansätze zur Lösung kritischer Zukunftsszenarien. Einer der Kernpunkte war die Frage nach der Bezahlbarkeit der Gesundheitsversorgung.
Adipositas ist eines der drängendsten Gesundheitsprobleme und zieht sich durch alle Alters- und Gesellschaftsgruppen. Jeder fünfte Schüler zwischen sechs und 15 Jahren hat ein überhöhtes Körpergewicht, acht Prozent von ihnen sind tatsächlich adipös. Von den Erwachsenen zwischen 18 und 65 Jahren ist fast die Hälfte übergewichtig oder adipös. „Eine Folge dieser Entwicklungen ist eine zunehmende Krankheitswelle und damit Kosten für das Gesundheitssystem, denn Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten“, sagte A. Fritsch-Marko von der Praxis für Psychotherapie
Stress hingegen ist ein indirekter Mitverursacher von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Störungen – wenn auch indirekt und daher von der Gesundheitspolitik oft unterschätzt. Umfragen zufolge ist der Prozentsatz der Europäer, die sich gestresst fühlen, in den letzten 10 Jahren deutlich gestiegen. Auch die Zahl der verschriebenen Psychopharmaka hat zugenommen, ebenso wie die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Probleme, so einer der Befragten. Unter den Gründen für Invaliditätsrenten steht die psychische Erkrankung mit 29 Prozent bereits an zweiter Stelle.
Stress kann nicht nur durch hohe Arbeitsbelastung verursacht werden, sondern auch durch finanzielle Probleme, Schwierigkeiten im sozialen Umfeld oder Zukunftssorgen. In den letzten Jahren ist der Einfluss sozialer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Faktoren auf die Gesundheit der Bevölkerung deutlicher geworden – aber immer noch mit nur geringen Auswirkungen auf die Gesundheitspolitik.